Lektion #2: Fütterung und Hydrierung
>> Fütterung der Larven beansprucht uns bei Mehlwurmzucht wirklich minimal. Eine Ausnahme bildet die regelmäßige Bewässerung der Larven.
Das Larvenfutter basiert auf dem im vorigen Kapitel beschriebenen Substrat auf Getreidebasis. Wie alle Lebewesen benötigen unsere Mehlwürmer für eine optimale Entwicklung jedoch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Mehlwurmzucht – Fütterung
Wenn die Larven längere Zeit trocken bleiben, sterben sie nicht ab, aber ihr Wachstum verlangsamt sich erheblich. Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass die Larven Wasser aus der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit aufnehmen können (Verdunstung). Dies ist jedoch mit einem Energieverlust und damit einem erhöhten Bedarf an Futter verbunden. Durstige Larven erkennt man leicht daran, dass sie sich auf das dargebotene Obst stürzen, und von einem geschnittenen Apfel bleibt bis zum Morgen nur die Schale übrig.
Flüssigkeiten können im Wesentlichen aus pflanzlichen Quellen hinzugefügt werden. Zum Beispiel Gemüse- und Obstreste, Karotten sind beliebt, ebenso Kartoffelschalen, Rübenblätter und sogar Löwenzahnblätter können nützlich sein. Man kann experimentieren und ausprobieren, was einem einfällt. Es gilt wiederum, dass die Mehlwürmer keine harten Materialien verzehren, und das bedeutet zusätzliche Arbeit bei der Sortierung. Vorsicht bei Lebensmitteln aus dem Geschäft, deren Oberfläche möglicherweise mit Pestiziden behandelt wurde; diese sollten gründlich gewaschen werden.
Mehlwurmzucht – Fütterung
Wir können auch etwas Feuchtigkeit hinzufügen, indem wir das Substrat ein paar Mal pro Woche leicht besprühen, und zwar mit einer gewöhnlichen Wassersprühflasche. Es ist jedoch besser, es nicht zu übertreiben; das Substrat sollte immer trocken und nicht klebrig sein. Wenn wir die Zufuhr von Gemüse übertreiben, müssen verdorbene Reste, die nicht verzehrt werden, manuell entfernt werden.
Wenn die Larven noch klein sind (unter 5 mm = 1-5 Wochen), macht es keinen Sinn, Feuchtigkeit auf andere Weise hinzuzufügen als durch Sprühen. Aus dem grund, dass hinzugefügte Nahrungsstücke entweder schimmeln oder austrocknen würden.
Die Zuchtschachtel sollte nicht abgedichtet werden. Ohne Luftzirkulation könnte das Substrat im Laufe der Zeit zu einer klebrigen Masse voller Schimmel werden.
Onlineshop – Wasserkristalle
Insekten können leicht mit Wasser – Gel hydratisiert werden – ein Anleitungsvideo ist enthalten.
Frass
Die Larven können etwa die Hälfte des Gewichts der Nahrung verwenden, um ihren Körper zu bauen. Was passiert mit der anderen Hälfte?
Nach mehreren Tagen bis Wochen fällt auf, dass sich die Struktur des Substrats verändert. Es verwandelt sich von einer vielfältigen Mischung in ein pulveriges, feines, homogenes goldfarbenes Pulver. Das sind Millionen von Insektenausscheidungen, oder anders ausgedrückt – Frass.
Wenn der Großteil des Substrats verbraucht ist, haben die Mehlwürmer ihr Festmahl hinter sich und es ist Zeit, ein wenig aufzuräumen. Die Exkremente des Insekts haben einen Durchmesser von bis zu 0,3 mm und können leicht mit einem feinen Sieb aus dem Substrat getrennt werden. Es ist nachgewiesen, dass ein hoher Frass-Gehalt im Substrat das Wachstum der Larven verlangsamt. Daher sollte das Sieben am besten alle 14 Tage in der zweiten Hälfte der Aufzucht erfolgen.
Frass ist ein großer Bonus in der Zucht von Mehlwürmern. Es handelt sich um ein ausgezeichnetes organisches (natürliches) NPK-Düngemittel, und im Gegensatz zu anderen Nutztieren sind die Ausscheidungen von Insekten trocken und geruchlos.
Frass enthält eine breite Palette von Mineralien, die Ihre Pflanzen genießen werden. Außerdem enthält es Chitin, das ihre Abwehrmechanismen gegen verschiedene Schädlinge positiv stimuliert. Mit Frass kann man beispielsweise Blattläuse loswerden. Sie können den Dünger entweder direkt in die Erde der Pflanzen einmischen oder in Wasser auflösen, um sie zu gießen.
Insektenfrass – Organischer Dünger
Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und alle Vorteile von Insektenfrass werden auf der Website Hnojík.cz ausführlich erläutert.
Verluste und Krankheiten
Mehlwürmer sind tatsächlich sehr widerstandsfähig, und ich würde den Verlust bei ihrer Zucht auf definitiv weniger als ein Zehntel Prozent schätzen. Dennoch kommt es bei solch großen Mengen von Individuen, die gezüchtet werden, gelegentlich vor. Es ist ratsam, die verstorbenen Mehlwürmer regelmäßig zu entfernen, um zu verhindern, dass die Ursache für den Verlust (was auch immer es sein mag) sich weiter ausbreitet. In den meisten Fällen handelt es sich um mechanische Schäden (unsachgemäße Handhabung beim Sortieren oder Kannibalismus) oder übermäßig hohe Temperaturen als Ursache. Aber auch Insekten können unter Krankheiten und Parasiten leiden, und erfahrene Züchter empfehlen, diese Probleme nicht zu unterschätzen. Gefallene Kameraden sind auf den ersten Blick leicht an ihrer deutlich dunkleren Farbe innerhalb der Gruppe zu erkennen.
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